Auto/Motor

IG-BCE-Chef gegen übereilten Dieselausstieg

Diesel-Preis an einer Tankstelle
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Vorsitzende der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Michael Vassiliadis, hat vor einem übereilten Dieselausstieg gewarnt. Deutschland dürfe nicht vorschnell den Diesel aufgeben und damit den Industriestand gefährden, sagte Vassiliadis dem "Handelsblatt" (Online).
Mit der Autoindustrie besitze Deutschland einen leistungsfähigen Innovations-, Produktions- und Zulieferverbund. "Wenn wir Teile dieses Netzwerkes verlieren wie etwa die Verbrennertechnologie beim Auto, dann gefährdet das die gesamte Wertschöpfungskette. Und Deutschland könnte seinen großen industriepolitischen Vorsprung verlieren", so Vassiliadis. Der IG-BCE-Chef verlangt von der neuen Bundesregierung in Berlin, dass sie schnell vertrauensbildende Maßnahmen für den Diesel schaffe, damit die Verkaufszahlen nicht noch weiter zurückgingen. "In der Finanzkrise hat sich Frau Merkel hingestellt und die Sparguthaben durch den Staat garantiert. Warum soll so etwas nicht auch beim Diesel gehen?", sagte Vassiliadis. Die Autofahrer warteten auf die klare Zusage, dass die Politik das Dieselproblem lösen werde. Dann sei auch das nötige Vertrauen wiederhergestellt. Die Politik habe sich in den vergangenen Jahren zu wenig um das Dieselproblem gekümmert, mögliche Fahrverbote seien schon länger absehbar gewesen. "Die gesamte Entwicklung und zuletzt das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts aus Leipzig sind auch eine Ohrfeige für die Politik", sagte der Gewerkschaftschef. Die Chemieindustrie ist stark von den Bestellungen der Automobilindustrie abhängig. Etwa 200.000 Menschen arbeiten in Deutschland bei Autozulieferern aus der Chemiebranche, besonders in der Kunststoffindustrie.
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